Die Gute Nachricht: es geht weiter mit dem Umbau!
Die schlechte: es dauert länger als geplant, aber das ist für diejenigen unter euch welche so ein Projekt gemacht haben mit Sicherheit keine Überraschung.
Ich versuche mal eine extreme Kurzfassung der letzten 12 Monate.
Die Halle wo wir unseren LKW umgebaut haben durften wir nicht mehr als Werkstatt nutzen, sondern nur noch als Lager. Also haben wir eine Zeitlang ein paar Dinge am LKW vor der Haustür erledigt. Mit dem Maschinenpark & dem Material im 8 Km entfernten Lager war das keine gute Lösung. Dann wurde uns mitgeteilt, dass unsere Stellplätze für die beiden anderen LKW & Hänger Ende 24 auslaufen.
Da standen wir mit 3 LKW, ein Hänger, jede Menge Baustelle und ein Traum dessen Umsetzung gefährdet war. Nach einigem Überlegen und Abwägen beschlossen wir folgende Lösung umzusetzen:
Das Lager ausmisten und verkaufen was wir nicht mehr brauchen. Unseren BW-Plattform Anhänger Umbauen damit wir damit auch Sachen transportieren können und mit dem Rest temporär nach Spanien umziehen. Dort Ca. 6 Monate im TRM leben und der Zeit unsere Mercedes LKW fertigstellen. Einer wird geschweißt/ lackiert, verkauft und der andere wird ausgebaut.
Wieso Spanien? Weil meine Schwester dort lebt und Sie ein Riesen Grundstück mit Pferdeställen pachtet. Von den ehemals 4 Pferden ist nur noch eins da, also gibt es einen Interimsplatz für uns zum Leben und schrauben.
Das Lager war voll, sehr voll! Wir brauchten 3 Monate um den Hänger umzubauen, alles im Lager auszusortieren, Teile / Vespas, Fahrräder zu verkaufen und den Rest zu verladen. Insgesamt hatte ich in der Ersten Tour nach Spanien (Ein LKW plus Hänger) 6 Tonnen Material und Maschinen geladen.






Dann bin ich wieder nach Deutschland geflogen und wir sind zwei Wochen später mit dem zweiten Mercedes und dem TRM im mini Konvoi wieder nach Spanien gefahren.


Hier vor Ort wurde die Werkstatt wieder aufgebaut und wir haben mit dem Schweißen das ersten LKW losgelegt. Die linke Seite ist durchgeschweißt und gespachtelt / grundiert, das waren 3 Wochen Arbeit. Da wir auf dem Grundstück keinen Stromanschluss haben und uns mit unserer Solaranlage versorgen müssen, konnten wir die Schweißarbeiten mangels ausreichend Sonne (November) nicht fortführen. Macht nichts, es ist genug anderes zu tun, schweißen wir halt im März weiter.















Dann kam das Unwetter und binnen 10 Minuten stand unser Grundstück Kniehoch unter Wasser. Zum Glück nicht an der Werkstatt aber, der Innenraum vom TRM war geflutet. Wir haben den Boden und die Isolierung im TRM ja schon mal neu gemacht auf Grund eines Wasserschadens. Aufgrund der Wassermenge war die Ursache schnell gefunden. Was bisher nicht aufgefallen war: Frank (Der Erbauer der Kabine) ist beim einbauen der 3 Fenster ein Fehler unterlaufen: Die obere Dichtungsnaht am Fensterrahmen war freischwebend, m.a.W. es bestand kein Kontakt zwischen Z Profil und Dichtungsmasse. Dort war einfach nur ein Spalt, weil die Masse zu tief war um das Profil zu erreichen. Das war bei alle 3 Fenster so! Also haben wir den gesamten Boden, die Dämmung, die Elektrik unsw. Rausgerissen und unsere Wohnung – der TRM – wieder in eine umgebaut. Das ganze hat 5 Wochen gedauert bis zur Fertigstellung weil wir in einem Abwasch die Dinge geändert haben welche wir am Innenraum nicht gut fanden. Aber 5 Wochen außerplanmäßige Aktivitäten verändern den Projektplan.








Weiter 4 Wochen sind bei Tätigkeiten für meine Schwester verpufft. Hier war der Gasbrenner für Warmwasser defekt, dort ein Stall schief usw. Im Ergebnis fehlen uns über 2 Monate und die müssen wir nun hinten dranhängen.
Um das ganze rund zu machen: meiner Schwester wurde das Grundstück gekündigt, weil es verkauft werden soll. Bedeutet für uns: wir müssen noch einmal umziehen mit der ganzen Werkstatt. Das war schon eine sehr blöde Nachricht, aber ändern können wir es nicht. Derzeit geben wir Gas an unserem Mobil, alles was wir verarbeitet haben brauchen wir nicht mehr umziehen. Ggf. können wir Teilbereiche abschließen und brauchen nicht mehr die gesamte Werkstatt aufzubauen, aber da machen wir uns in 2 Monate Gedanken drum. Auf jeden Fall ist die Suche nach einem geeigneten Platz zur Fertigstellung unserer Baustellen angelaufen.
So Weit zu den äußeren Umständen, jetzt zum Auto.
Von der Probefahrt nach Marokko haben wir folgende Erkenntnisse mitgebracht:
- Die Gewichtsverteilung V/H ist nicht gut, es muss mehr Gewicht nach Vorne
- Die Dachträger sind murks, ich möchte ein Trägersystem welches nicht in der Regenrinne steht
- Die Standheizung muss woanders hin
- Die Wasserleitungen sind Murks
- Der 70 Liter Tank ist viel viel zu klein
- Es braucht eine Lösung fürs Ersatzrad
- Es braucht eine Lösung für die Beta (Motorrad)
- Die Schaltung der Zusatzscheinwerfer ist anzupassen
- Die Windgeräusche der Scheinwerfer auf dem Dach sind nerfig
- Es braucht gut organisierte Ablagemöglichkeiten für täglich benötigte Dinge wie Brille, Handy, Laptop und Co.
Aus den Wasserdesastern im TRM haben wir folgende Erkenntnisse:
- Drucklose Boilersysteme sind nichts für uns
- Parkett nur in der Loungeecke
- Wassersystem konzentriert an einer Stelle verbauen statt verteilt im Auto
- Dort für einen Notablauf sorgen
Umbau Mercedes Teil 2
Um die Erkenntnisse umzusetzen mussten wir erst einmal wieder demontieren was bereits aufgebaut war und gut funktionierte. Mit einem blöden Gefühl demontierte ich als die Batterien und die gesamte Solarinfrastruktur aus dem Kofferraum um die gut 150 Kg von hinter der Hinterachse nach vorne, in die Mitte des Fahrzeugs, zu verlagern. Was hier so lapidar in einem Satz geschrieben steht dauerte genau 5 Tage. Kaum war alles wieder an seinem Platz rauchte unser großer 3 KW Wechselrichter ab. Zuerst dachte ich es wäre ein Montagefehler, aber ich fand keinen. Zum glück war das Gerät erst 11,5 Monate alt und gerade habe ich die Versandbestätigung erhalten über den Garantietausch. Wie gut das ich bei der Stromversorgung redundant aufgestellt bin, der kleine WR liefert immerhin 2,2 Kw. Damit läuft die Werkstatt auch, wir müssen nur die Kaffeemaschine ausschalten, wenn wir z.B. die Säge einsetzen. Also die Elektrik ist am neuen Ort untergebracht.
Never change a running System sollte mir nach 15 Jahren in der IT-Branche ein Begriff sein. Dennoch wollte ich noch schnell ein Update aufs BMS spielen. Jetzt haben wir 2 neue BMS und diese sind per CAN Bus mit der Victron Anlage verbunden, das war auch ein halber Tag Arbeit.








Zweite Umbaubaustelle: Das Dach, bzw. die Anbringung von Dachzelt und Solarpaneele.
Wie im vorangegangenen Beitrag beschrieben waren die gekauften Dachträger Murks und mussten ersetzt werden. Jetzt habe ich 80x100x1500 lange Alu-Profile aufs Dach geklebt. Dieses Profil wird über Winkel auf Unterkonstruktionen unter der Dachhaut abgestützt welche zwischen zwei Querholme verschraubt sind.
So war die Alte Markise (Bleischwer) ab Werk abgestützt, also habe ich die vorhandenen Löcher wiederverwendet und auf der anderen Seite des Fahrzeugs das Ganze noch mal angefertigt.
Insgesamt sind jetzt 6 Unterzüge im Dach verbaut und die ab Werk vorhandenen im Führerhaus nutze ich auch. Also wird die Dachlast jetzt über 8 Unterzüge in die Karosserie abgeleitet. Dies sollte Pistentauglich sein, nächstes Jahr wissen wir mehr.
Bei dem Umbau des Dachs wanderte das Dachzelt komplett nach Vorne und bekam noch eins der Solarpanels obendrauf. Macht insgesamt 100 Kg von ganz hinten nach Ganz vorne. Wir haben lange gegrübelt wie wir alles unterbekommen und dennoch entspannt ins Dachzelt gehen können.
Die Lösung besteht darin, dass wir ein Solarpanel seitlich ausfahren können und so die Ausstiegsluke aufs Dach freigeben. Gleichzeitig beschattet das ausgefahrene Panel das Küchenfenster und schafft eine Ebene zur Aufhängung eines Duschvorhangs. Denn genau an dieser Stelle ist auch die Wasserklappe bzw. die komplette Warmwasserversorgung. Das Installieren einer Außendusche bietet sich an dieser Stelle sogar an. Da die Auszüge 200 Kg Auszüge sind, könnte ich dort sogar noch in einer Hängematte chillen.
Wenn das Solarpanel ausgefahren ist entsteht oben auf dem Dach eine Terrasse von Ca. 1,6 m². Die waren ursprünglich so nicht geplant, werden aber gerne mitgenommen. Da sie so nicht geplant war hatte ich leider zu wenig Holz dabei und Dielen mit der gleichen Fräsung gibt es hier in Spanien nirgends. Also wird das Dach beim kommenden D Aufenthalt fertiggestellt.








Nachdem das Dach mit den aufwendigen Unterkonstruktionen abgeschlossen war, konnten wir innen die Dämmung fertigstellen. Dies hat das Auto binnen eines halben Tages komplett verändert und gute Laune verbreitet. Unser Plan ist es sich von Hinten nach Vorne durchzuarbeiten. Lounge Ecke, dann Fenster & Serviceklappe, Möbelbau Küche, Dusche und so weiter.
Aktuell befinden wir uns mitten in der Realisierung der Lounge Ecke und dies macht richtig Spaß. Es motiviert sehr aus dem vorhandenen Rohbau und unsere Ideen Stückchen für Stückchen fertige Bereiche erwachsen zu sehen. Dennoch geht es auch manchmal einen Schritt zurück, aber das sind nur kleine. Meistens gefällt uns dann etwas nicht oder eine Idee funktioniert nicht wie angedacht. Aber genau diese Dinge machen es so spannend unser Mini Home real werden zu lassen.
Ich lasse hier einfach ein paar Bilder, das gibt dann ganz gut wieder wo wir gerade stehen mit unserem Ausbau.











Ab Rosenmontag sind wir dann erst einmal in D, ab Mitte März geht’s weiter
3 Große Themen stehen dann an: der Motorradträger, der Reserveradträger, Wasser
Bis Bald Phil und Anja