Donnerstag 12.06.14 bis Samstag 14.06.14, Tsalka Reservoir nach Tabatskuri, 46 Km / 800 Hm und weiter bis Bakuriani

Der Aufbruch fällt uns sehr schwer, das Wetter ist schlecht und wir müssen Abschied von Brunhilde nehmen. Sie verfolgt uns noch bis zum nächsten Dorf, danach haben wir sie nicht mehr gesehen.

Am letzten Punkt vor dem Burnasheti Pass wo wir  Verpflegung aufnehmen können, treffen wir auf andere Backpacker. Ein Kanadier der zu Fuß und in Crocs gerade durch Georgien wandert und 3 Ukrainische Radler. Die Radler haben das gleiche Ziel wie wir und wir werden am Abend noch gemeinsam am Lagerfeuer in 2100 m am Tabatskuri See sitzen.

Der Weg hinauf zum See ist sehr beschwerlich, die Luft wird für uns Flachlandradler immer dünner und wir werden mehrfach von Hunden angegriffen. Mit den Hunden der Hirten ist wirklich nicht zu spaßen, sie treten immer in Rudeln auf und umkreisen uns. Unsere Taktik ist es abzusteigen und jeweils links und rechts von uns ein Rad als Schutzwand vorzuhalten.

Letztendlich kommen wir unversehrt am See an und treffen noch auf eine israelische Reisegruppe die unsere Räder für Elektrobikes hält :-). Als die Gruppe den Platz verlässt bauen wir unser Lager auf. Ein wenig später kommen die Ukrainische Radler, 2 Frauen und ein Mann auch an. Wir haben einen geselligen Abend gehen aber Angesicht der bitteren Kälte (Gefühlte 3 Grad) früh schlafen.

Am nächsten Morgen kommt die Ernüchterung. Die Hirten haben uns in der Nacht einen freundlichen Besuch erstattet. Eine Wäscheleine und unser Proviant haben neue Besitzer gefunden. Saukalt, Essen weg, Dauerregen und mit Ca 600 Hm vor der Brust fällt unsere Stimmung auf einem Tiefpunkt. Das einzige was uns noch vorantreibt ist die Aussicht auf besseres Wetter und eine Nacht im Hotel. Auf dem Weg werden wir noch mehrfach von Hirtenhunden angegriffen und sind nach 3 Std. bis auf die Knochen nass.

Wie gerufen werden wir von einem Hirten in seine Hütte zu einem Tee eingeladen. Wir nehmen dankbar an und nutzen die Gelegenheit unsere Sachen zu trocknen. Der angebotene Käse und das Fladenbrot sind köstlich. Nach der Beherbergung verbleibt noch eine unserer WM-Tröten auf dem Berg und wir machen uns wieder auf.

Es regnet nicht mehr dauerhaft, dafür zieht Nebel auf. Wir befinden uns in den Wolken und neben der Strecke liegt Schnee. Die Aussicht ist in wolkenfreien Momenten atemberaubend aber wir finden keine Motivation mehr dies zu genießen. Auch der Fotoapparat bleibt wo er ist. Auf 2357 Hm kommt ein Ford Transit vorbei, die mögliche Rettung! Nach einigen Verhandlungen sind wir uns einig und haben ein Taxi aus der Hölle ins Paradies Bakuriani. Wir buchen uns in das erste Hotel ein welchem wir begegnen und sind Heilfroh über eine warme Dusche und eine Maschine sauberer Wäsche. Wir beschließen 2 Tage zu bleiben und erst am Sonntag weiterzuziehen. Ein guter Beschluss.

Gruß,

Josh und Phil