Vorneweg, es kam wie es kommen musste wir konnten von der Küste aus nicht nach Guantanamo Stadt vordringen. Es befindet sich dort ein Kubanischer Grenzposten, wir müssten quasi Cuba verlassen und in USA Territorium einreisen. Einen Versuch dieses aussichtslose Manöver durchzuführen schenken wir uns denn die Grenzer sind mit höchster Wahrscheinlichkeit spaßbefreit. So muss es uns vorerst genügen auf 1,5 KM Luftlinie der Sperrzone in unserem wildem Nachtlager verbracht zu haben.
Dennoch fahren wir bis zum letzten erreichbaren Ort Baconao vor um das Pulsierende Leben des Kubanischen Dorfes zu inhalieren. DIE ATTRAKTION IM ORT… sind wir selbst als ich den ersten platten der Tour einfahre. Während wir den Reifen reparieren sammelt sich so langsam die ganze Dorfgemeinschaft ein, sie bestand aus 6 Menschen, 2 Pferden, 8 Hunden, 2 Schweinen und 6 Ferkeln.
Die Unterhaltungen waren freundlich aber Sinnbefreit, welches mit Sicherheit an unseren mangelnden Spanisch- und Viehzucht Kenntnissen lag. Das Interesse der Zweibeiner der Gemeinschaft an meinen Reifen (29 × 3 Inch) wahr sehr groß. Sie beschließen mir nicht zu glauben mit Fahrradreifen zu fahren sondern das ich mir Motorradreifen aufgezogen habe, nun gut, mir soll es egal sein. Nach der gelungenen Reparatur werden wir plötzlich mit Früchten überhäuft. Die Mangos kenne ich noch aber die anderen beiden Früchte kenne ich nicht mit Namen. Unser unverhofftes und kostenloses Frühstück ist sehr lecker, das finden die Schar an Ferkel und eins der beiden Schweine auch. Beim Dorffrühstück sind um uns herum lauter schmatzende Vierbeiner die die Kerne und Schalen der von uns gegessenen Früchte verkosten, na das nenne ich mal Biofleisch.
Wir verabschieden uns höflich und bedanken uns für die Früchte bevor der Heimweg nach Santiago de Cuba angetreten wird. Jetzt haben wir Rückenwind und die Strecke fliegt quasi vorbei.
Als wir wieder an unserem Camp Ground des Vortages vorbeifahren sehen wir etwas weiter eine große Echse über die Straße gehen und schaffen es sogar noch diese fotografisch festzuhalten bevor sie ins Unterholz entschwindet.
Kurz vor Playa Berraco entschwindet wieder Luft aus meinem Vorderreifen aber ich schaffe es noch bis zum Restaurant des Vortages. Da können wir das Ganze zumindest im Schatten der Palmen bei einer Eisgekühlten Cola reparieren. Der Restaurantbesitzer bietet mir an den Schlauch unter Wasser zu halten um das Loch zu finden, dieses Angebot nehme ich gerne an. Wir gehen beide hinter sein Restaurant wo ein überdimensionaler Kochtopf mit Wasser auf dem Boden stand. Erst als er den Schlauch in das Wasser drückte bemerkte ich das sich das Mittagessen der anderen Gäste bereits darin befand. Es wurden offensichtlich die Gefangenen aber toten Fische darin frisch gehalten oder aufgetaut. Ok, jetzt riecht mein Schlauch nach Fisch, ich hoffe der Fisch schmeckte nicht nach Gummi und Talkum.
Nach der Reifenpannenpause gehen wir zur 100 Meter entfernten Bushaltestelle und schauen den Krabben bei Ihrem Treiben zu. Das gesamte Gebüsch hinter der Bushaltestelle war voller Müll der Fahrgäste und entsprechend viele Krabben speisten von diesem gedeckten Tisch. Wahrscheinlich gibt es morgen im Restaurant nebenan Krabbensuppe….
Es nieselt nun immer wieder ein wenig und das bei Ca. 35 Grad im Schatten, daher werden die kommenden 11 Kilometer Daueranstieg in einem Waschküchenklima anstrengend.
Nach 30 Km Tagesleistung erreichen wir eine Tankstelle, Zeit eine Pause zu machen und wieder Wasser zu tanken. Als wir wieder loslegen wollen ist der Himmel hinter dem Gebäude tief schwarz und kommt drohend näher. Gerade in diesem Moment kommt ein beplanter Pickup vorbei und 10 Minuten später sind wir auf der Ladefläche unterwegs in die Stadt. Zum Glück saßen wir einigermaßen trocken denn als die Schleusen von Oben sich öffneten kam das Wasser Eimerweise runter. Gute 25 Km weiter waren Regen und Pickup Fahrt vorüber, wir machten uns erneut auf den Weg zu unserer Pension von vor 2 Tagen, wo wir herzlichst empfangen wurden.
Ende Tag 14