Bayamo war bisher einer der angenehmsten Orte. Wir Touristen wurden nicht als reife Geldfrucht angesehen welche darum bettelte ausgepresst zu werden. Die Casa wurde von einer der nettesten Besitzerinnen die wir bisher kennen lernten geführt, es fanden interessante Gespräche mit andere Gäste aus Ecuador statt. Es gab Bereiche in der City mit Sinn für Kunst die durchaus ansehnlich war. Alles in allem ein guter Zwischenstopp.
Als wir jedoch morgens den Balkon betraten um zu frühstücken, rief der Highway bereits unsere Namen …. Gringos. …GRINGOS!
Mittlerweile sind wir eingespielt und das einpacken und bepacken der Räder ist ein routinierter 20 Minuten Vorgang. Also folgten wir dem Ruf der Straße in Richtung Santiago de Cuba. Wir benötigten 22 Km bevor der erste LKW anhielt der uns mitnehmen konnte, dafür in einem durch bis zum Zielort. Allerdings nicht ohne durch ein Gewitter vom feinsten zu fahren. Die mitfahrenden Kubaner ließen den LKW kurz anhalten und spannten routiniert die auf der Ladefläche liegende Plane über uns alle. Jeder musste ein Ende festhalten und so brausten wir dem Gewitter trotzend gen Santiago. 20 Minuten später war nicht nur der Spuk vorbei sondern auch die Fahrt, Stadtgrenze erreicht.
Etwa eine Stunde später hatten wir die Casa mit Hilfe von aufdringlichen Führer gefunden. In den Städten kommt man wohl nicht um diese Hyänen herum.
Nach der Dusche ging es ab in die Stadt und wir waren wieder Geldmagneten für alle Touristenjäger. Wir trafen, es musste einfach so kommen, Bob Marrley von Cuba. Die üblichen Geschichten wurden aufgetischt und das Standardprogramm abgespult. Hier Foto, hier essen, hier dies, hier das, mein Kind hat Geburtstag, ich bin Arm und brauche ein Geschenk. Bla bla bla, wir hatten 2 lustige Stunden mit dem schrägen Vogel und taten so als würden wir die Geschichte glauben, gaben ihn ein Handgeld und er zog von dannen. Ric und ich beschlossen an diesem Abend einen Cuba Packt: kein Geld mehr für ungefragte Leistungen, wir boykottieren die Touristenjäger.
Auf dem zentralen Platz bauten gerade Musiker alles für eine Freilichtbühne auf, dies wollten wir uns nicht entgehen lassen und setzten uns auf eine Bank. Roberto Dussu gesellte sich zu uns, wir dachten schon .. der nächste, dich boykottieren wir. Aber es ging diesmal nicht um Geld sondern um Gespräche mit uns. Es wurde wirklich eine lange angeregte Unterhaltung auf spanisch und englisch über Land, Leute, Frauen und Sport. Einige sehr lustige Anekdoten wechselten den Besitzer und fanden beim jeweiligen Zuhörer großen Anklang. Angeblich ist Roberto olympischer Champion im boxen und nun Lehrer in einer Boxschule in Habana, wir sollten dies im Internet recherchieren so das wir ihm glauben können.
Alles in allem hat dieses Gespräch wieder ein wenig Mut gemacht die Städte zu besuchen aber den Packt gefestigt die Hyänen von unserer Seite aus trockenzulegen.
Ende Tag 12, Grüße Ric und Philip